Autopflege 4: Polieren

  • Das ist nun ein sehr umfangreiches Thema, welches ich versuchen werde so übersichtlich wie möglich zu behandeln.

    Zunächst einmal ist zu klären, welche Behandlung der Lack überhaupt benötigt. Ziel dabei ist es, so viel zu tun wie nötig, aber so wenig und so effizient wie möglich. Das bedeutet, dass ein drei Jahre altes Garagen-Auto mit 30.000 km Laufleistung mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit eine andere Herangehensweise benötigt als ein 12 Jahre altes Laternenparker-Fahrzeug in der Großstadt mit einer Gesamt-Fahrleistung jenseits der 200.000 km, an dem bisher nichts gemacht wurde.

    Bei dem jungen Fahrzeug muss der Lack vor dem Versiegeln eventuell nur gereinigt und von Mikrokratzern befreit werden. Dies geschieht meist in einem Arbeitsgang mit Hilfe einer Hochglanzpolitur mit nur feinen Schleifanteilen.

    Bei dem älteren Fahrzeug hingegen kann es im schlimmsten Fall folgendermaßen aussehen: zunächst wird der ausgeblichene Lack mit einer aggressiven Schleifpaste und einem stark abrasiven (Material abtragenden) Pad rotierend poliert. (Siehe Bumblebee's Foto) Dann darf das Fahrzeug erst mal einige Wochen in diesem Zustand herumfahren. Warum? Weil der Lack nachkreiden kann. Das bedeutet, selbst unter einer Versiegelung könnte der Lack wieder ausbleichen, die Finish-Arbeiten wäre also komplett vergebliche Liebesmüh.

    Vorsicht! Je aggressiver man arbeitet, desto mehr muss man auf die Kanten im Blech achten!! Wenn Ihr hier nicht aufpasst, schleift Ihr dort den Lack fix mal nebenbei durch, weil der Druck auf einer Kante viel höher ist, als wenn das Pad sich auf einer geraden Fläche abstützen kann.

    Im günstigen Fall bleicht der Lack während dieser Wochen nur sehr wenig aus, so dass eine Behandlung mit einer Schleifpolitur und einem normal abrasiven Pad als nächster Schritt ansteht. Sieht der Lack hingegen nach den o. g. Wochen wieder fast so aus wie vorher, verlangt dies nach einer weiteren Behandlung mit der Schleifpaste, und dann gilt es zu entscheiden, ob nochmals einige Wochen gewartet werden muss, oder ob gleich der nächste Arbeitsgang mit der Schleifpolitur erfolgen kann. (Wer jetzt durcheinander kommt: bitte nicht Schleifpaste mit Schleifpolitur verwechseln!)

    Nächster Schritt ist die Hochglanzpolitur, um die in jedem Fall bei den vorherigen Behandlungen entstandenen Hologramme (Schleifspuren) zu beseitigen, den Lack auf Hochglanz zu polieren und somit für die endgültige Konservierung vorzubereiten.

    Nun sind aber nicht nur die Bestandsanalyse wichtig und die Auswahl der geeigneten Polituren, sondern auch die Polierpads. Brauche ich ein stark abrasives Pad, nehme ich zum Beispiel ein Wollpad. Außer Schleifpapier ist nichts aggressiver als ein Wollpad. Mir ist sehr wohl bewusst, dass diese Aussage der landauf landab verbreiteten Meinung sowie der einiger „Fachverkäufer“ entgegensteht, die die Wolle (auch) zum Hochglanzpolieren empfehlen. Das ändert aber nichts an dem Wahrheitsgehalt meiner Aussage. Ferner gibt es sehr unterschiedliche Schaumstoff-Pads, von aggressiv bis hin zu supersanft. Das richtige Zusammenspiel aus den verschiedenen Polituren und den unterschiedlichen Pads und den sich daraus ergebenden Kombinationen lehrt einen am besten die Erfahrung.

    Um es noch ein wenig komplizierter zu machen, kann nun noch rotierend oder exzentrisch gearbeitet werden. Rotierend geht schneller, exzentrisch ist sanfter und ungefährlicher.

    Auch bei den Polituren gibt es große Unterschiede, was Schleifgrad und Glanzgrad anbelangt. Darüber hinaus gibt es Polituren, bei denen die Schleifpartikel ihre Wirksamkeit behalten im Gegensatz zu denen, wo die Schleifpartikel sich (gewollt) abnutzen. Letztere haben einen relativ hohen Schleifgrad und gleichzeitig einen – relativ – hohen Glanzgrad. Sie bedürfen aber einer auf sie abgestimmten Vorgehensweise beim Polieren, um ihr Potential auch auszuschöpfen.

    Zu guter letzt gibt es noch die Kombipräparate, die alles können (wollen). Sie können zwar alles, aber nichts vernünftig (etwas lapidar ausgedrückt). Aber auch sie haben ihre Daseinsberechtigung für diejenigen Fahrzeuge, die alle 2 bis 3 Monate damit behandelt werden. Länger hält deren Konservierungsschutz nicht an, und sie besitzen meist auch nur sehr geringe Schleifpartikelanteile, die aber für ein gut gepflegtes Auto in den meisten Fällen vollkommen ausreichen. Recht bekannt und gut ist zum Beispiel Grojet2000. Dabei ist zu beachten, dass Grojet den Lack sehr sanft schleift und reinigt, aber auch im gleichen Arbeitsgang konserviert. Ein derart behandeltes Fahrzeug anschließend nochmals zu versiegeln ist insofern widersinnig, als dass eine Versiegelung sich mit dem Lack verbinden soll, um Dauerhaftigkeit gewährleisten zu können. Wie aber soll sich eine Versiegelung mit einem konservierten Lack optimal verbinden? Eben, das weiß ich auch nicht. Hält vielleicht eine Zeit lang, aber eben nicht so lange, wie es dieselbe Versiegelung auf einem optimal vorbereiteten – nackten – Lack tun würde. Solange man allerdings rechtzeitig (!) die Versiegelung wieder auffrischt, wird’s dem Lack egal sein.

    Nochmal (weil unter dem Begriff „Polieren“ alles mögliche und unmögliche verstanden wird): es gibt Polituren (zum Polieren und Reinigen des Lackes), es gibt Konservierungsmittel (z. B. Wachs, Versiegelung), und es gibt Kombiprodukte (können beides mehr oder weniger anständig). Polieren ist notwendig, um den Lack nachhaltig schick zu machen und für die Versiegelung vorzubereiten. Alles andere ist Pfusch. Wem es nur um eine kurzzeitige Farbauffrischung geht, kann sich ein Pfund Margarine kaufen und das Auto damit einschmieren. Frischt ein ausgeblichenes Rot optisch wieder auf, hält aber nicht vor, da am Lack ja überhaupt nichts verändert wurde. Also wenn, dann bitte richtig.

    „Verkaufsaufbereitungen“ gibt es bei mir aus diesem Grunde nicht. Wenn ein Fahrzeug verkauft werden soll, dann weigere ich mich, den Käufer zu bescheißen. Entweder das Fahrzeug ist ordentlich aufbereitet, d. h. die Optik entspricht dem „echten“ Zustand, oder es wird halt so verkauft, wie es gerade ohne Aufbereitung ist. Kurzzeitiges Aufhübschen ohne Nachhaltigkeit (Fernseh-Tipps wie z. B. Cola auf die Reifen schmieren und ähnlichen Schwachsinn) ist in meinen Augen nichts anderes als Betrug.

    Wer das jetzt alles gelesen und verstanden hat (ich hoffe, ich habe es ausreichend gut erklärt), wird die Frage nach dem Universal-Vorschlag zu einer optimalen Vorgehensweise gar nicht mehr stellen. Trotzdem will ich versuchen, einige Empfehlungen zu geben. Diese Vorschläge richten sich in erster Linie an diejenigen unter Euch, die sich eventuell zukünftig selber um die Pflege ihres Fahrzeuges kümmern möchten, bisher aber keine (ausreichende) Erfahrung sammeln konnten oder ihr Können weiter ausbauen möchten.

    Wer sich also bisher nie um Lackpflege gekümmert hat, sollte nicht den Fehler machen, sich irgend ein x-beliebiges, billiges Komplettpaket im Internet zu bestellen und einfach loszulegen. Besser ist es meiner Meinung nach, jemanden zu fragen, der etwas von der Materie versteht, sonst könnte mehr Schaden als Nutzen die Folge sein. Für welche (richtige) Methode und für welche (guten) Produkte von welchem Hersteller man sich letztendlich entscheidet, ist sekundär. Viele Wege führen nach Rom, und wer behauptet, dass seine eigene Vorgehensweise und Auswahl an Produkten die einzig Wahre ist, ist in meinen Augen nicht ehrlich. Natürlich habe auch ich meine bevorzugten Mittel verschiedener Hersteller, würde aber niemals behaupten, dass alle anderen Mist sind. Führende Hersteller können es sich nicht leisten, Schrott zu produzieren. Und manchmal gibt sogar lediglich der persönliche Geschmack den letzten Ausschlag, welches der Produkte den Vorzug erhält.

    Auch ist es durchaus möglich, die Arbeiten ohne Poliermaschine zu erledigen. Wenn der Lack noch recht gut aussieht zum Beispiel, oder wenn er einmal von einem Profi aufbereitet wurde und somit der Anfang gemacht ist. Oder wenn man gerne absetzig arbeiten möchte. Heute die Haube, morgen die Kotflügel, nächste Woche das Dach. Zum Beispiel. Nur ein total abgerocktes Fahrzeug wird man alleine mit Handarbeit nicht optimal hin bekommen. Da sollte dann schon die Maschine ran. Hat die ihren Job gemacht, kann die Erhaltungsarbeit wieder mit der Hand erfolgen, sofern man die dafür geeigneten Mittel nimmt.

    Ich empfehle immer wieder, langsam in die Materie einzusteigen und als Anfänger nicht gleich alles machen zu wollen. Ich habe zum Beispiel meine Fahrzeuge anfangs immer aufbereiten lassen, habe Mario bei der Arbeit mehrfach sehr genau zugeschaut und nach einiger Zeit mit einem kleinen Polierteller, einem weichen Pad und einer sanften Politur angefangen mit dem Material, welches Mario mir in die Hand gab. So machte ich weder Hologramme, noch lief ich Gefahr, den Lack irgendwo durchzuschleifen. Wenn man dann einige Erfahrung gesammelt hat, kann man mal eine wirkungsvollere Schleifpolitur ausprobieren (falls notwendig), ein anderes Pad, eine höhere Umdrehungsgeschwindigkeit.

    Für ungeübte Hände ist eine Excenter-Poliermaschine zu empfehlen. Diese rotiert nicht schnell, sondern „schwabbelt“ kreisförmig, wobei der Polierteller sich zusätzlich relativ langsam dreht. Diese Maschine ist für alle diejenigen zu empfehlen, denen die Handarbeit zu mühsam (geworden) ist, da sie sanft arbeitet und man mit ihr nicht so schnell Mist bauen kann. Solange es nicht um stark verwitterte Lacke und tiefe Kratzer geht, kann man mit solch einer Maschine sehr gute Ergebnisse erzielen. Auch mit einer etwas schärferen Schleifpolitur und einem härteren Pad läuft man nicht so leicht Gefahr, unliebsame Ergebnisse zu produzieren, wie das mit einer Rotationsmaschine der Fall sein kann.

    Wenn es dann irgendwann mal eine Rotationsmaschine sein soll, dann achtet darauf, dass sie auch LANGSAM drehen kann. Mein Gerät fängt bei 600 U/min an, wobei ich meist im Bereich um die 800 Umdrehungen arbeite. Und zwar mit einem 125er Pad. Wenn ich die „Rundum-sorglos-komplett-Pakete“ im Internet sehe, überkommt mich oft das Grausen. Minimaldrehzahl um die 1000, und dann ein 150er oder noch „besser“ ein 180er Polierteller dabei. Klasse, damit kommt jeder Anfänger bestimmt supergut klar...

    Was die veschiedenen Polituren angeht – fragt einfach jemanden, der etwas davon versteht. Obwohl ich in Mario einen sehr guten Lehrmeister hatte, habe ich trotzdem inzwischen einen Haufen Geld ausgegeben für Zeugs, was letztlich doch nur rumsteht, weil ich es nicht mehr einsetze. Man kann ja immer mal was Neues ausprobieren, aber das hält sich dann kostenmäßig in Grenzen im Vergleich dazu, sich eine fundierte Grunderfahrung komplett selbst zu erarbeiten. Da ist es deutlich kostengünstiger, auf den Rat eines Fachmannes (nicht zwingend gleichzusetzen mit „Fachverkäufer“) zu hören, der sich diese Erfahrung schon erarbeitet und für diese Erfahrung bereits einiges an Geld investiert hat.

    Also:

    Keinen Bock auf Selbermachen? Dann zum Aufbereiter, eine den Erfordernissen entsprechende Versiegelung in Auftrag geben und RECHTZEITIG nachversiegeln lassen (ist kostengünstiger als zu lange zu warten).

    Ab und zu mal ein wenig am Auto machen wollen? Dann entweder den guten Lack mehrmals im Jahr mit einem Kombiprodukt behandeln, oder einen älteren Lack zunächst aufbereiten lassen und mit der passenden Versiegelung in den entsprechenden Zeitabständen selbst nachversiegeln.

    Lernen wollen, das mal komplett alles selber machen zu können? Dann zum Aufbereiter des Vertrauens und mit ihm zusammen das Auto schick machen. Fragt ihm Löcher in den Bauch und bittet ihn um Empfehlungen und Tipps, wie Ihr am besten anfangen könnt. Sammelt Erfahrungen mit der von ihm empfohlenen Vorgehensweise, bevor Ihr davon abweichende Dinge ausprobiert. Wenn er sich nicht in die Karten schauen lassen will (was durchaus legitim ist, denn er hat viel in seine Ausbildung/Erfahrung investiert und muss irgendwie seine Brötchen verdienen), dann erkundigt Euch nach einem Kollegen, der das zulässt.

    Falls Euch ein tieferer Einstieg in das Thema interessiert, gibt es im Internet eine Fülle an Informationsquellen, zum Beispiel das Fahrzeugpflegeforum, das Autopflegeforum und andere. Aber erwartet bitte keine Patentlösungen, denn die gibt es wie gesagt nicht. Die Fülle an Informationen kann sogar dazu führen, dass Ihr nachher selbst nicht mehr wisst, ob Ihr Männchen oder Weibchen seid. Deshalb meine Empfehlung, Euch zunächst an ein (1!) empfohlenes Konzept zu halten und erst später über den Tellerrand hinaus zu schauen.


    Mit dem Thema "Kratzer" geht es HIER weiter.

  • Kleiner Nachtrag zum Thema Autopflege-Foren. Habe auch gerade mal wieder reingeschaut. Und mir ist wieder eingefallen, warum ich da nicht häufig zu finden bin.

    Da hat einer beschrieben, wie er sein Auto aufbereitet hat, was vor einem halben Jahr erst versiegelt worden ist. Versiegelt. Vor einem halben Jahr. Und er überlegte sich, ob er in sein Regal greifen oder wieder mal was Neues ausprobieren soll. Es kann ja jeder machen, wie er möchte, und kann auch so viel und so oft Geld investieren, wie er möchte. Nur nachvollziehen kann ich so etwas nicht. Und deshalb klingen meine Empfehlungen deutlich simpler, weil ich gerne effizient arbeite. Um ein Auto wieder toll aussehen zu lassen und es optimal zu schützen, braucht man keine hundert Mittel. Klingt zwar alles sehr wichtig, zumal die Pflegemittel meist wohlklingende englische Namen haben, ist aus meiner Sicht aber flüssiger als Wasser. Überflüssig halt. Insbesondere dann, wenn eines meiner Autos vor einem halben Jahr erst versiegelt wurde. Wasser (meist ohne Shampoo), Schwamm, evt. Knete, Versiegelung, MF-Tücher. Plast Star für die Kunststoffteile ist okay. Und fertig.

    Sein Auto sah nach der Behandlung gut aus, die Anwendungsempfehlungen alleine der mehrphasigen Versiegelung waren für mich alleine schon ein sofortiges KO-Kriterium. Zumal eine hervorragende Versiegelung sooo einfach sein kann. Und vom Hocker gehauen haben mich die Fotos nun auch nicht gerade.

    Hier die Auflistung der "Hart- und Software":
    Lupus Premium Washmitt
    Valet Pro advanced Poseidon carnauba wash
    Lupus 530 zum Trocknen
    Valet Pro Dragons Breath
    Daytona Wheelbrush
    Meguiars Felgenbürste
    Valet Pro Citrus Bling 1:10
    Auto Finesse Knete
    Flex PE 14-2 150
    3M Stützteller
    Dodo Juice Tall boy
    Lake Country Orange
    Menzerna gelb
    Menzerna PF2200
    Menzerna SF4000
    Gtechniq C1
    Gtechniq C2V3
    Gtechniq C4 Permanent trim restorer
    Zaino Z16
    Koch Chemie Plast Star

    Also lasst Euch nicht verrückt machen. "Die Intelligenz des Agrikulturökonoms ist umgekehrt proportional zur Quantität singulärer Exemplare seiner Tuberoseproduktion" heißt auch nichts anderes als "Der dümmste Bauer erntet die dicksten Kartoffeln."

    Viele Grüße, Wolfgang :cool2: (Nordherde)

    Das macht man so in einer Herde!

    Garage103.de

  • Danke Wolfgang

    sicherlich Hinweise die oft schon gegeben wurden
    Hier nochmal als Übersicht Gut so!

    Ich denke, das ich auch ein wenig Erfahrung mit unserer 22 Jahre alten Schüssel habe
    und möchte daher ergänzen, das der Punkt erfahrung und Geschick des Aufbereiters ein ganz wesentlicher Faktor ist.

    Grobmotoriker sollten von Anfang an die Finger davon lassen ( ist nicht böse gemeint),
    Es ist genau wie beim Lackieren: Entweder man kann es - oder eben nicht.

    Und noch etrwas: Es gibt extreme Unterschiede bei den Lacken und damit auch bei den Mitteln!
    Tornadorot oder Schwarz Metallic bedürfen unterschiedlicher Herangehensweise ;)
    UND


    regelmäßige Wagenpflege bring auf dauer die besten Ergebnisse. ( z.B. Bifuel u.a.)
    Auf eine strahlende Zukunft.

    Jeder Tag zählt

  • Moin Wolfgang

    Wie immer erst mal Daumen hoch für die sehr detaillierten Beschreibungen, Top.

    Ich hab da mal ne Frage, vielleicht auch für den einen oder anderen Interresant.

    Die nächsten Tage kommt unser Neuer T5 Cali.
    Der kommt ja sozusagen frisch ab Werk mit ner Runde über Österreich.

    Fragen:

    Wir haben ja jetzt ich sag mal Stand Werksauslieferung.

    Was sollte ich jetzt im Moment machen um den Lach direkt bestmöglich zu schützen ?

    Erstmal gründlich waschen? Womit am besten in Hinblick auf Werkspolitur/Versiegelung sofern VW sowas überhaupt macht ?

    Versiegeln, und wenn ja womit ? Macht das bei dieser Witterung unterm Carport überhaupt Sinn ?

    Hmm, der Händler teilt sich ein Gebäude mit nem Aufbereiter, vieleicht frag ich da mal an das die den guten vor Abholung versiegeln.

    Mist, ich fang jetzt auch schon in Gedanken mit der Puzzerei und Politur an. :D

  • Hi Frank,

    bei diesen Temperaturen im Carport zu versiegeln ist nicht so ohne weiteres möglich. 12 - 15° C sollten es schon gerne sein. Auch bei einem Neuwagen sollte der erste Arbeitsgang eine sanfte Hochglanzpolitur sein, um den Lack wirklich sauber zu bekommen. Du willst ja nicht den Dreck auf dem Lack versiegeln, sondern den sauberen Lack. Dann kann schon die Versiegelung drauf, aber die braucht wie gesagt die oben genannte Mindesttemperatur.

    Möchtest Du Dich zukünftig selber um die Pflege Deines Busses kümmern oder es machen lassen?

    Wenn Du es selber machen möchtest, würde ich den Wagen mit Heißwachs (ca. alle 3 Wochen) in der Textilwaschstraße über den Winter retten und im Frühjahr dann loslegen, sobald es wärmer wird. Waschen mit nicht rückfettendem Shampoo, abkneten, polieren (Hochglanzpolitur, notfalls auch händisch) und versiegeln. Geeignete Mittel kann ich Dir auf Anfrage empfehlen.

    Wenn es jemand anders machen soll, suche Dir den besten Aufbereiter aus, den Du in Deiner Gegend finden kannst. Falls Du keine Empfehlungen aus dem Freundeskreis hast, guck Dir Kundenautos von den Aufbereitern an und frage ihnen Löcher in den Bauch. Wenn schon, dann soll derjenige das ja wohl auch zukünftig machen, also dann lieber gleich den Richtigen aussuchen. Dass der von Dir genannte Aufbereiter bei einem Autohaus drin ist, ist leider keine Garantie dafür, dass er einen guten Job macht (ich hatte schon einige Autos von der Sorte "Ich-habe-noch-eine-Aufbereitung-mit-rausgehandelt"-Autos in der Mangel. :( ). Der muss natürlich nicht schlecht sein, aber viele Autohäuser wollen die Aufbereitung nur eins haben, und das ist "billig". Wenn er auch "gut" kann, dann ist alles in Ordnung. Das musst Du halt nur herausfinden. Falls eine Arbeitskraft alleine daran arbeitet, kann es zum Beispiel nichts Dolles sein, wenn er in 3 Stunden komplett damit fertig ist. Womit arbeitet er? Knetet er zumindest die kritischen Stellen ab? Garantiert er Dir, dass weder Politur noch Versiegelung auf die Gummi- und Kunststoffteile kommen? Was für eine Versiegelung nimmt er? Wie lange hält die? Was kostet eine rechtzeitige Nachversiegelung? Wann sollte die erfolgen? Kümmert er sich auch um die Konservierung der Kunststoff- und Gummiteile? Was ist mit den Türeinstiegen und den übrigen Öffnungen? Ist es bei ihm Standard, vor und im Winter bei der Aufbereitung die Türgummis gegen Festfrieren zu behandeln? Einen T5 Cali hatte ich noch nicht - beim T4 wird bei mir das Dach hochgeklappt, die Ränder werden gereinigt und versiegelt, vom Dach die Dichtungen werden abgenommen, gereinigt und imprägniert und erst dann auf das versiegelte Dach wieder aufgesetzt. Macht er das auch (falls beim T5 erforderlich)? Für die Beantwortung dieser Fragen sollte er sich Zeit nehmen und sie Dir ausführlich beantworten. Für den Rest vertraue auf Dein Bauchgefühl. Mehr kannst Du nicht machen. (Naja, außer natürlich mit Deinem Bus nach Mohrberg zu kommen... :lol2: Übrigens - Bennos Teil der Halle, den ich nach Absprache mit ihm auch nutzen kann, besitzt eine Heizung! ;):easy::joint: )

    Viele Grüße, Wolfgang :cool2: (Nordherde)

    Das macht man so in einer Herde!

    Garage103.de

  • Hallo Wolfgang

    Erstmal Danke für die umfangreiche Antwort.

    Also, ein Trip zu Dir zum polieren und versiegeln steht auf der To Do Liste sehr weit oben ! Da meld ich mich noch direkt bei Dir.

    In Zukunft möcht ich zumindestens die " normale " Pflege möglichst weitgehend selbst machen, aber regelmässiger Auffrischung im Norden steht nichts entgegen.

    Werde Dir vor Ort Löcher in den Bauch fragen und tatkräftig mitarbeiten und lernen.


    Im Moment geht es ja in erster Linie den "neuen" Lack zu schützen. Ich geh jetzt einfach mal davon aus das ab Werk das ganze erstmal nur frisch lackiert ist. Macht VWN da irgendwas weiter führendes vor Auslieferung ?
    Ich geh mal davon aus das eher nicht.

    Also, waschen und Heißwachs über den Winter und dann ab nach Mohrberg zur gründlichen Erstbehandlung.

    Klingt schon mal nach nem Plan.

  • Also, waschen und Heißwachs über den Winter und dann ab nach Mohrberg zur gründlichen Erstbehandlung.

    Klingt schon mal nach nem Plan.

    Ich könnte mir vorstellen, da mitzufahren - wegen der farblichen Nuance. Vorausgesetzt Wolle hat an dem Wochenende nicht schon (nur) mit dem Weissen zu tun. :D

    Der Sinn des Lebens ist zu leben

    Einmal editiert, zuletzt von Califun (30. Dezember 2014 um 18:53)

  • Wann biste mal wieder in SG bei den Verwandten ?.......... hätte hier mind. 2 die einer Fachlichen Hand bedürfen :D

  • Wann biste mal wieder in SG bei den Verwandten ?.......... hätte hier mind. 2 die einer Fachlichen Hand bedürfen :D


    Zur Zeit komme ich hier leider überhaupt nicht weg, Pio: . Angedacht als Termin sind allerdings die Osterferien (außerhalb unserer Ferien ist in näherer Zukunft leider nichts möglich außerhalb eines 100-km-Radius, und wenn, dann auch nur am Wochenende). Entweder in Rheine oder gerne auch Abstecher zu Euch - müssten wir dann rechtzeitig klären. Sofern es irgendwie für mich machbar ist, will ich sehr gerne versuchen, das hin zu bekommen.

    Viele Grüße, Wolfgang :cool2: (Nordherde)

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  • Danke Wolfgang für 2 Tip Top polierte und versiegelte Busse . Gerne wieder . Fotos darfst du einstellen.

  • Auch von mir aus "jederzeit gerne wieder", Pio! War eine schöne Aktion, und ein paar nette Leute habe ich auch noch kennen gelernt. Fotos stelle ich ein, wenn ich wieder zu Hause bin.

    Viele Grüße, Wolfgang :cool2: (Nordherde)

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  • Mein Lieblings-T5.1 war auf dem Münsterland-Treffen dabei zum Nachversiegeln. Wegen Deinem laufen die Planungen, da muss ich aber vorher noch einige andere Termine sortieren. Dann melde ich mich.

    Viele Grüße, Wolfgang :cool2: (Nordherde)

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  • Bin mir nicht 100% sicher ob das hier reinpasst....ich hab noch aus dem letzten Jahr an der Schiebetür Abdrücken von Sonnencreme, die sich durch "normales" putzen nicht entfernen lassen. Im TV hab ich mal aufgeschnappt das es ne fiese chemische Reaktion is und man meist nur durch Polieren, Schleifen und mit Pech neu lackieren Erfolge erzielt. Was sagst du, gibt es Tricks, spezielle herangehensweisen, oder is das generell ein Fall für den Profi?

  • Ja, das ist eine etwas doofe Sache. Neulich hatte ich einen Kunden, der war bei zwei "Aufbereitern" (die setze ich jetzt mal absichtlich in Anführungszeichen), die ihm beide sagten, da gingen sie nicht bei. Der Kunde selbst hatte die Tapsen auch schon mal wegpoliert, die kamen aber wieder. Also habe ich einen Schnitt durch die Pfoten gemacht, die eine Hälfte so gelassen, die andere Hälfte mit meiner normalen Politur wegpoliert. Er sollte beobachten, ob die Pfoten wieder kommen. Das taten sie nicht und ich bekam den Auftrag, sein Auto einmal komplett aufzubereiten. Insofern halte ich die Entfernung der Sonnencremepfoten nicht für ein Hexenwerk, denn bisher habe ich sie immer mit normalen Mitteln weg bekommen. Und ich bin der Meinung, dass man die mit einigem Einsatz und einer passenden Politur auch als Laie weg bekommen kann. Einmal Politur mit etwas mehr Schleifanteilen, einmal Politur mit weniger Schleifanteilen für den Hochglanz, und dann kommt die Versiegelung. Eventuell die Versiegelung erst nach einigen Wochen auftragen um zu sehen, ob die Tapsen wieder erscheinen. Dann wäre es blöd, wenn man die Versiegelung da drauf hat, die man dann mühsam wieder runter kratzen müsste.

    Also - ganz ruhig, Brauner, das dürfte kein Problem sein. Und wenn Du es nicht selbst hin bekommst, dann sollte das wenigstens für einen Profi machbar sein. Von neu Lackieren kannst Du ganz beruhigt deutlichen Abstand nehmen.

    Viele Grüße, Wolfgang :cool2: (Nordherde)

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  • mal wieder auffrischen:

    am letzten WE hab ich mit meinem Freund MVII mal ein wenig gearbeitet und das auch hier erhältliche ( XLSpecial) Zeug der
    Fa. Koch Chemie einem Test unterzogen.

    Es gibt dort fast alles was man benötigt
    In alle Kürze:

    vorab: Grundvoraussetzung ist eine gute Poliermaschine ( Hier Festtool excenter), die passenden Schwämme dazu ( je nur 1 für ein Mittel) und hochwertige Microfasertücher ( auch hier: jeweils ein eigenes pro Mittel).

    Antihollogram Politur ( Lila) : gute Ergebniß bei leichten Kratzern ( z.B. Waschstraße etc). jedoch auch nicht besser oder schlechter als vergleichbare Produkte

    Politur fein ( grün): sehr feine Finishpolitur mit hohem Glanzgrad. sehr empfehlenswert und gut zu verarbeiten.

    Nano Versiegelung1K: gut zu verarbeiten und leicht auzupolieren mindert jedoch etwas den Glanzgrad

    über die Standzeit kann man noch keine Aussage treffen.
    Leichte Verschmutzungen lösen sich super leicht. Es reicht eine Durchfahrt bei Starkregen und das Auto ist wieder sauber.

    auch hier gilt: weniger ist mehr.
    Daraus ergibt sich auch ein sehr gutes Preis/Leistungsverhältnis. Für 4 Autos 3 x BMW Kombi plus 1 Mini
    reichten ca 1/2 Liter der Polituren. Die Nanokomponente reicht für hochgerechnet etwas 2 Busse.

    erstmal recht zufrieden :D

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